Noch gibt es zu viel Gegenwind für neue Windkraftanlagen

von Florian Krumm

"Sonne. Wasser. Wind - und Hückeswagen gewinnt!" So der Titel der Podiumsdiskussion am Freitagabend im Kultur-Haus Zach. Das zentrale Thema war die Energiewende. "Bündnis 90/Die Grünen Hückeswagen" luden teils lokale Redner aus Politik und Wirtschaft ein.

Nach zwei Einführungsvideos nahmen neben dem Vorsitzenden der Landtagsfraktion, Reiner Priggen, auch Bürgermeister Uwe Ufer, der oberbergische Direktkandidat für den Bundestag, Michael Braun, und der Betreiber der Hückeswagener Windräder, Klaus Schulze-Langenhorst, auf dem Podium Platz.

Ufer begann: Und er konnte durch seine Vorsitze bei der BEW und dem Wupperverband Planungsinformationen aus erster Hand weitergeben. Die BEW habe sich zum Ziel gesetzt, die bergische Region stärker zu machen. Dabei sei es wichtig, mögliche Hürden auf alle Schultern zu verteilen. Also auch dezentrale Anlagen wie eine eigene Solaranlage oder ein Windrad. "Der Weg ist gut. Doch wir sind noch lange nicht am Ziel," so Ufer. Der Umstieg auf Ökostrom mache zwar alles etwas teurer, aber man beobachte doch mal die Strompreisentwicklung bei Erhebung der Endlagerkosten für Atommüll. Ufer resümierte: "Wir müssen weiter in realistischen Etappen denken und gleichzeitig fundamentale Ängste der Bürger ernst nehmen."

Im Anschluss äußerte sich der grüne oberbergische Direktkandidat für den Bundestag, Michael Braun. Er stimmte mit Ufer in der Stärkung und Ausschöpfung des bergischen Potenzials ein. Darüberhinaus lobte er Ufers Ansatz, die Energiewende als überparteiliches Ziel und Weg an zu gehen.

Der Betreiber der Windräder, Klaus Schulze-Langenhorst, klärte die Zuhörer über die Möglichkeiten und das energetische Potenzial von dezentralen Kleinanlagen auf. Zur Umsetzung benötige man allerdings: "Viel Know-How, also Fachplaner und Aktivisten." Aktuell sei die Kooperation mit Gemeinden und Bürgerinitiativen erfolgversprechend für den Bau eines Windrades. Der teils zu streng genommene Artenschutz behindere so manches CO2-freies-Stromproduzieren durch Windräder.

"Wir wissen, dass wir nicht ewig so weiter machen können."

Reiner Priggen

Reiner Priggen ist seit 13 Jahren im Landtag. "Wir wissen, dass wir nicht ewig so weiter machen können," so Priggen. Deshalb sei jeder Schritt in Richtung Energiewende ein Schritt in die Zukunft. Er verlangte auf Bundesebe nach einem überparteilichem "Masterplan", um ein funktionierendes erneuerbares Energiesystem aufzustellen und am Laufen zu halten.

Auf Landesebene bemängelte er die angeblich noch zu strengen Baurichtlinien für Windräder. "Vor Ort, also lokal, muss der Bürger mit einbezogen werden. Nur das ist langfristig die richtige Strategie," so Prigge.

Insgesamt waren die Redner sich einig: Ein Umdenken muss stattfinden. "Letztens schenkte mir mein Bruder eine LED-Lampe zum Geburtstag und sagte, die brenne länger als ich noch lebe," scherzte Priggen. Im Anschluss konnten die Zuhörer noch ihre Fragen konkreter oder allgemeinerer Natur an das Podium stellen.

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