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Alle Experten sind sich einig: Die herkömmlichen Energiereserven werden nicht ewig zur Verfügung stehen. Man geht davon aus, daß die Erdöl- und Gasvorräte in den nächsten 40-70 Jahren erschöpft sein werden. Regenerative Energien sind das Thema der Zukunft!
Vor diesem Hintergrund fand am 28. April auf Initiative der Hückeswagener Grünen im Kolpinghaus ein Vortrags- und Diskussionsabend statt.
Der Wuppertaler Dr. Hermann Ott war nicht nur als Delegierter auf der Weltklimakonferenz in Kopenhagen, er ist als ehemaliger Leiter des Institutes für Klima und Energie in Wuppertal bzw. Berlin und klimapolitischer Sprecher der Bündnis 90/Die Grünen-Fraktion im Bundestag ein versierter Fachmann in Fragen zur Energiewende. In anschaulichen Worten stellte der Wissenschaftler mehrere Studien vor, die ergeben, daß Deutschland bereits 2050 komplett auf Erneuerbare Energien umstellen könnte, viele Forscher kommen sogar zu einem noch früheren Ergebnis. Dr. Ott unterstrich, daß dieses Ziel auch für das Bergische Land zu erreichen sei.
Diese Aussagen wurden unterstrichen von Klaus Schulze-Langenhorst, der als Inhaber der Firma SL-Windenergie bereits 75 Windenergieanlagen erfolgreich errichtet hat und betreibt, u.a. die beiden Anlagen in Hü-Röttgen (121 m) und Hü-Vormwald (99 m). In seiner Funktion als stellvertretender Landesvorsitzender im Bundesverband der Windenergie verhandelt Schulze-Langenhorst auch mit Politikern auf Kommunaler- und Landesebende über den Bau neuer Windkrafträder. Die ständigen Behinderungen und das offensichtliche Desinteresse der Landesregierung führen leider seiner Erfahrung nach immer wieder dazu, daß nicht alle Potentiale genutzt werden können. Für Hückeswagen konkret bedeutet das, dass durch die eingeführte Höhenbegrenzung nur Windräder unter 100 m gebaut werden dürfen. 20 Meter höher würden optisch niemandem auffallen, aber dafür sorgen, daß die Anlagen DOPPELT so viel Strom produzieren. Anderes Beispiel: 1 Windkraftanlage von 150 m ersetzt 3 kleine von unter 100 m. Sollte diese willkürliche Höhenbegrenzung im Sinne der Energiepolitik fallen, könnten mit den verbesserten Windanlagen in Röttgen und Vormwald 2300 Haushalte in Hückeswagen mit Strom versorgt werden.
Konrad Gerards, Landtagskandidat der Grünen für den Oberbergischen Nordkreis konnte aus seiner langjährigen Erfahrung als Ratsmitglied in Gummersbach bestätigen, daß es die Kommunen selber sind, die Vorreiter und Initiatoren bei der Nutzung der neuen Energiequellen Wind, Sonne, Wasser und Biomasse sein müssen. Letztendlich profitieren nicht nur die Städte und Gemeinden von der Energiewende, sondern im Prinzip jeder von uns, da durch die Verfügbarkeit all dieser Energiequellen viele Arbeitsplätze und Billionen von Euro im Land gehalten werden, die bisher für immer teurer werdendes Öl, Gas und Steinkohle ins Ausland abfließen. Es ist Zeit für einen Regierungswechsel auf Landes- und Bundesebende um nicht länger Zeit zu verschwenden und weiterhin so zu tun, als reiche die fossile Brennstoffen noch ewig. Die Menschen haben ein Recht auf bezahlbare und verlässliche Energiequellen auch für kommende Generationen.
Die Firma Künitz & Tiedemann aus Hückeswagen vertreibt und installiert Solar-, Pellets-, und Biogasanlagen sowie Wärmepumpen. Sie war mit einem Infostand an diesem Abend beteiligt und konnte sich über ein mangelndes Interesse an Ihren Mitnahmebroschüren nicht beklagen.
In der abschließenden Diskussionsrunde konnten die zahlreichen Zuhörer ihre Fragen stellen und weitere Anregungen geben. Alle Beteiligten zogen ein überaus positives Resümee aus diesem gelungenen und aufschlußreichen Abend.
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