Grüne wollen Schulkrieg vermeiden

Wie kann die Schulpolitik der Zukunft in Hückeswagen aussehen? Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Vortrages von Michael Buschmeier bei der Grünen Ortsversammlung im Kolpinghaus. De 52-jährige Sozialpädagoge vertritt die Partei im Ausschuss für Schule, Kultur und Sport. Folglich ist er mittendrin in einem Prozess der Wandlung, dem die örtliche Schullandschaft in den nächsten Jahren unterliegen wird. Hauptgrund ist der drastische Rückgang der Kinderzahlen.

"Der Name der Schule ist egal. Alles, was wir tun, müssen wir zum Wohle unserer Kinder tun", mahnte Buschmeier. Die Grünen wollen eine Diskussion ohne ideologische Scheuklappen führen, hieß es.

Was bedeutet "Inklusion"?

"Wir müssen verhindern, dass in Hückeswagen das böse Wort vom `Schulkrieg`um sich greift", betonte der Sozialpädagoge. Dem Wohl der Kinder dient nach Meinung der Experten eine Methode, die die Fachleute "Inkusion" nennen. In letzter Konsequenz bedeutet das: Egal, ob ein Kind behindert ist oder nicht, welcher Nationalität es angehört oder was es sonst an Unterschieden geben mag: Die Kinder sollen gemeinsam die ersten Bildungsjahre ihres Lebens verbringen. Buschmeier baute in seinem Vortrag Filmsequenzen aus einem Beitrag über eine Dortmunder Grundschule ein. Sie zeigten, wie praktischer Unterricht unter diesen Gesichtspunkten aussehen kann. Außerdem bietet die Schule parallel zum Unterricht Sprachkurse für Mütter an und holt sie in Sachen Integration mit ins gemeinsame "Schulboot".

Was das nun für die Politik der Grünen in der Schloss-Stadt bedeutet, war Gegenstand der sich anschließenden Diskussionsrunde. Skeptisch zeigte sich das grüne Urgestein Jürgen Merz, selbst Lehrer an der Hauptschule: "So etwas in unserer Stadt zu machen, halte ich nach meinen Erfahrungen für fast unmöglich", betonte er.

Anrufe besorgter Mütter

Im Zusammenhang mit einer möglichen Zusammenlegung der Grundschulen an der Kölner Straße wurde die Gebäudefrage angesprochen. Die stellvertretende Vorsitzende des Ortsvereins, Andrea Struck-Münnekehoff, berichtete von Anrufen besorgter Mütter die eine Schließung der Katholischen Grundschule befürchten. "Das Aufgeben eines Gebäudes bedeutet aber nicht die Schließung einer Schule", stellte die Vorsitzende Shirley Finster klar. Der Fraktionsvorsitzende Egbert Sabelek ergänzte: "Die Schule definiert sich natürlich auch über ihr Gebäude."

Fazit des Abends: Auch die Grünen stehen erst am Anfang der großen Schul-Diskussion, die ein kommunalpolitisch herrausragend wichtiges Thema im nächsten Jahr wird.

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